Interview der Wetterauer Zeitung mit Isabel Weinert

„Ich will aus jedem Gefecht lernen“

Die 15-jährige Isabel Weinert geht seit drei Jahren beim VfL Bad Nauheim dem Fechtsport nach. Durch starke Trainings- und Wettkampfleistungen hat sie sich in Hessen in der Degen-Disziplin schon einen Namen gemacht. Nach ihren Gefechten im Rahmen der ersten Runde des Deutschland-Pokals stand sie uns Rede und Antwort.

Isabel Weinert, was fasziniert Sie am Fechtsport?

Mir gefällt die Kombination aus Schnelligkeit und gleichzeitigem taktischen Nachdenken sehr gut. Ein Trainer von uns hat Fechten mal mit Schach spielen verglichen. Das kann ich nur unterstreichen. Man muss ständig abwägen, wann man sich passiv verhält, wann man die Vorwärtsbewegung einschlagen kann. Es ist ein Sport mit Köpfchen.

Sie sind im hessischen Auswahlkader. Inwiefern profitieren Sie davon?

Zusätzlich zum Vereinstraining haben wir noch Lehrgänge und Trainingseinheiten einmal in der Woche am hessischen Stützpunkt in Frankfurt. Dabei kann man viele Impulse und Fertigkeiten aus den Übungseinheiten mitnehmen. Auch sportpsychologische Workshops stehen auf dem Programm. Das bringt einen natürlich aufgrund der notwendigen Tugenden beim Fechten wie Konzentration, Willensstärke, Ruhe und dem Umgang mit Höhen und Tiefen sehr weiter.

Was sind Ihre persönlichen sportlichen Zielsetzungen?

Mein Ziel ist es immer, mit Spaß in Wettkämpfe oder Trainingseinheiten zu gehen. Außerdem will ich aus jedem Gefecht lernen. Deswegen ziehe ich mit dem Trainerteam und meinen Mannschaftskameradinnen auch immer Rückschlüsse und betreibe Analysen. So weiß ich, was gut läuft und an welchen Stellschrauben noch gedreht werden könnte. Ohne Spaß und Begeisterung an dem Sport kann man nicht besser werden.

Wie unterscheiden sich Gefechte mit Degen, Florett und Säbel

Zuallererst ist wichtig zu wissen, dass sich fast jeder Fechter nur auf eine Disziplin spezialisiert. Bei uns beim VfL ist das der Degen. Unterschiede zwischen den Waffengattungen gibt es eher im Reglement. In der Degen-Disziplin ist der gesamte Körper die Trefferfläche, beim Säbel nur der Rumpf inklusive Arme – und beim Florett der Rumpf und der Schritt. Das macht das Degen-Gefecht meiner Meinung nach am anspruchsvollsten, da man ständig alles im Blick haben muss. Bei Säbel- und Florettgefechten gibt es zudem ein Angriffsrecht für einen Fechter. Des Weiteren sind keine Doppeltreffer erlaubt. Bei Kämpfen in der Degen-Disziplin werden sie gezählt.

Was ist Ihre Lieblingsattacke?

Das ist immer unterschiedlich, je nach Fechtstil. Mir gefällt der Flèche (französisch: Pfeil) am meisten. Das ist ein schnell vorgetragener Angriff, bei dem man sich blitzartig nach vorne wirft. Parade Riposte zählt zudem auch zu meinem Lieblingsrepertoire. Es macht immer Spaß, den gegnerischen Angriff zu parieren und darauf den unmittelbaren Gegenangriff gegen einen verdutzten Gegner einzuleiten.

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