Bereits vor einem knappen Jahr beim Hessischen Fechtertag 2021 verkündete der Vorstand des HFV seine Absicht zur Gründung eines Landesleistungszentrums von nationaler Bedeutung. Nach ersten erfolgversprechenden Gesprächen mit Vertretern des Landessportbundes Hessen, dem Deutschen Fechter-Bund, dem Olympiastützpunkt Frankfurt und dem Hessischen Innenministerium hat nun eine Arbeitsgruppe unter der Beteiligung von VfL Sportkoordinator Philipp Kondring mit der Ausarbeitung des Projekts begonnen. Erster Meilenstein ist die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts bis Ende des laufenden Jahres.
„Wir sind einer der größten und erfolgreichsten Landesfachverbände im Deutschen Fechter-Bund (DFB). Auch in der abgelaufenen Wettkampf-Saison sind wir in den Deutschen Nationalmannschaften gut vertreten gewesen und konnten uns über zahlreiche Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften freuen“, sagt Vizepräsident Sport Jan Tränkner und ergänzt: „Mit der Errichtung eines Landesleistungszentrums wollen wir unseren Fechterinnen und Fechter noch stärker unterstützen, ihren Sport auf höchstem Niveau zu betreiben und Spitzenleistungen zu erbringen.“ Konkret plant der Verband seine Athleten mit verschiedenen Dienstleistungen wie beispielsweise Sport-Physiotherapie, Mental Coaching und professioneller Beratung bei der dualen Karriereplanung zu unterstützen. Zudem soll die Zusammenarbeit der Vereine gestärkt und vereinsübergreifendes, gemeinsames Training gefördert werden. „Es ist wichtig, dass unsere Top-Athletinnen und Athleten gemeinsam trainieren können und dafür die richtigen Rahmenvoraussetzungen haben“, so der im HFV für den Nachwuchs verantwortliche Philipp Kondring, der parallel zum Konzept für das Landesleistungszentrum gemeinsam mit Tränkner an der Konzeption und Umsetzung von zentralen Lehrgangsmaßnahmen arbeitet.
Als Novum im deutschen Fechtsport wird das Landesleistungszentrum nicht vereins-, sondern verbandsgetragen aufgebaut. „Das unterscheidet uns von Leistungszentren in anderen Bundesländern wie etwa Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen“, so HFV-Präsidentin Elke Jonas. „Tatsächlich möchten wir den leistungsorientierten Fechtsport in ganz Hessen professionalisieren, nicht nur an einem zentralen Stützpunkt.“ Dazu ist eine enge Zusammenarbeit zwischen HFV und seinen Mitgliedsvereinen unerlässlich. Der Verband hat Kontakt zu allen hessischen Fechtvereinen aufgenommen und bereits viele Kooperationsvereinbarungen zur gemeinsamen konzeptionellen Entwicklung getroffen, auch mit dem VfL Bad Nauheim.
Zur Finanzierung des Landesleistungszentrums hat der Verband über die letzten Jahre Rücklagen gebildet. „Das gibt uns die Möglichkeit, sofort nach Finalisierung der Konzeption und Absprache mit allen relevanten Partnern mit der Umsetzung zu starten“, so Rolf Heinecke, Vizepräsident Finanzen. Zusätzlich soll die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands komplett neu aufgestellt werden. „Die Außendarstellung ist fundamental wichtig, um den Fechtsport für Sponsoren attraktiv zu machen. Wenn es uns gelingt, Partner aus der Wirtschaft für uns zu begeistern, können wir unsere Angebote zusätzlich erweitern.“
Nach einem erfolgreichen Auftakt-Workshop in den Räumlichkeiten des Landessportbundes in Frankfurt trifft sich die neu formierte Arbeitsgruppe alle 14 Tage zu einem Jour fixe, um die aktuellen Aufgaben und die Erkenntnisse aus Gesprächen mit dem LSBH, dem HMdIS, dem HMWK, dem DFB und den HFV-Mitgliedsvereinen zu besprechen.